Hallo zusammen,
ich möchte mich hier mal an etwas versuchen, was ich selber sehr gerne lese und sehe: Die Entstehung eines Mocs.
Einerseits möchte ich euch Einblicke in meine Art zu bauen gewähren und dabei evtl. Tipps und Hilfestellungen geben, andererseits hoffe ich auf hilfreiche Kommentare, die mir selber weiterhelfen.
In dem Sinne ist dieser Thread von mir nicht als reines Schauprojekt gedacht, sondern als Diskussionsplattform.
Dann fange ich mal mit dem eigentlichen Thema an...
... Ich habe wirklich lange nach einer konkreten Idee für ein neues Moc gesucht, was überhaupt erst mein zweites werden wird.
Mit war klar, dass es wieder eine Burg werden soll im Minifigurenmaßstab 1:42, ebenso, dass diesmal mehr Landschaft hinzukommen soll. Ich liebe Burgen schon seit Kindertagen und zudem konzentriert sich mein kompletter Teilezukauf seit dem ersten PaB-Becher farblich auf "farbärmere" Zeiten 
Gesucht habe ich zunächst nach regionalen Burgen mit der Prämisse, dass sie sowohl klein genug sein müssen, sodass meine Teile ausreichen, um sie komplett zu bauen, als auch gut genug dokumentiert sein müssen, um sie möglichst originalgetreu bauen zu können.
Letztlich bin ich dann aber doch bei einer polnischen burg gelandet: Burg Będzin.
An dieser Stelle möchte ich vorwegnehmen, dass ich mittlerweile nach schon vielen investierten Stunden in dieses Projekt entdeckt habe, dass diese Burg bereits mit Legosteinen nachgebaut worden ist. Nach erster großer Ernüchterung und Gedanken das ganze Projekt zu verwerfen, habe ich mich dann doch dazu entschieden, es fortzuführen. Das bereits existierende Modell scheint rein als solches angedacht zu sein ohne Leben, während ich die Burg inklusive Umland mit Leben füllen mag.
Planerisch habe ich zunächst überlegt, wie das ganze Moc denn aussehen solle über die Burg hinaus. Dabei habe ich mich für die kreative Freiheit entschieden, die Landschaft entgegen der historischen und geografischen Richtigkeit so zu gestalten, wie ich gerne bauen mag: Eine Landschaft mit Berg, Fluss/See, Wald, Wiesen.
Dazu habe ich dann zunächst mal alle vorhandene Grundplatten gesichtet und bin mit der Prämisse, dass die Außenplatten immer grün abschließen sollen die Platten zu einem Ausmaß von 1,52m x 1,52m eineinandergelegt, was dann so aussah:
IMG_5132.JPG
Das ganze Moc wird modular gebaut (das erste mal für mich). Die Aufteilung der Platten ergeben zwar unterschiedliche Modulgrößen, was mich ein wenig stört, aber egal, ich habe nahe alle Platten unterbekommen 
Mittlerweile habe ich mich zu einer schwarzen Umrandung noch vor den Grundplatten entschlossen, also wäre es eigentlich egal gewesen, ob grüne oder andersfarbige Platten außen wären.
Für die burg selbe habe ich folgenden Grundriss herangezogen:
Bedzin Grundriss2.JPG
Die maximale Ausdehung der Burg von West nach Ost und Nord nach Süd ergeben ein Quadrat, welches ich in ein Raster innerhalb des kompletten Mocs gelegt habe. Das einzige Maß der Burg habe ich vom Bergfried, dieser hat einen Durchmesser von 10,7m. Ausgehend davon habe ich die anderen Maße abgemessen und auf den Maßstab 1:42 umgerechnet. Verschiedene markante Eckpunkte der Burg habe ich innerhalb des Rasters so abgesteckt, dass ich den Grundriss in korrekter Himmelsausrichtung auf das Moc übertragen kann, was dann so aussieht:
IMG_5133.JPG
Ein erster Anfang mit ein wenig Landschaft in einer unteren Ecke hat mir schnell gezeigt, dass ich mich in der Größe des Mocs wohl überschätze habe, zum Glück aber hat ja die PaB-Wand eigentlich immer 4x4 plates in grün da. Knapp 800 weitere dieser plates helfen dann doch erstmal weiter 
Somit ist das erste Modul, welches ich wirklich ernsthaft angehe eines, auf welchem die Burg errichtet wird. Ich habe mich hierbei für einen Fels als Unterbau entschieden. Somit ist dann das Modul (80 x 64 Noppen) zusammen mit den benötigen Teilen auf den Bautisch gewandert:
IMG_5134.JPG
Nachdem aber irgendwie ein unheimliches Chaos entstanden war... (jenes auf dem boden erspare ich euch):
IMG_5139.JPG
... habe ich erstmal meine Sortimentskästen komplett umgeräumt (nach der Entstehung des letzten Bildes und ohne das zwischenzeitlich noch größere Chaos bildlich festzuhalten) 
Eine kleine Tanne und eine Minifigur dienen mir beim Bau als Vergleichspunkt für die Höhe des Felsens aus dem Blickwinkel einer Minifigur (ein Waldelb in diesem Fall, denn ich habe mir kürzlich zu sehr günstigen Preisen ein paar Herr der Ringe / Hobbit Sets gegönnt, die ich schon lange sehnsüchtig beobachtet habe).
Mittlerweile hat der Fels auf diesem Modul seine voraussichtlich maximale Höhe erreicht und ich habe schonmal ein wenig mit der schrägen Ausrichtung der Mauer herumprobiert (Tiles und Jumper, wobei die korrekte Farbe mit primär Schwierigkeiten bereitet):
IMG_5153.JPG
Meine Frau hat ein Felstotem dazugebaut, welches die weiteren Bautätigkeiten überwachen soll^^
Die größte Schwierigkeit während des bisherigen Bauens war es, den Fels oben so abzuschließen, dass die schräge Mauer möglichst natürlich wirkend bis an den Felsrand kommt. Hier war es ein paarmal nötig nochmal bisschen umzubauen, zumal ich dummerweise vergessen hatte, die Mauerstützen an ihren korrekten Stellen zu berücksichtigen.
Wie man evtl. erkennt, benutze ich als Hiflestellung eine Kombination aus plates (1x8) und bricks (1x3 und 1x4), was die späteren Burgmauern grob simuliert.
Mittlerweile ist der Anfang des nächste Moduls begonnen, um den Fels abzuschließen.
Ich stelle nun folgendes fest:
- Der Übergang von einem Modul zum nächsten gelingt mir wohl ganz gut.
- Die Teile für den Fels könnten nicht ausreichen... Evtl kann ich aber noch Teile einsparen, indem ich den Unterbau nochmal erhöhe, um Felsbau zu sparen. Damit hätte ich zugleich das Problem gelöst, dass ich womöglich zu niedrig im Unterbau angefangen habe, wenn ich an den kommenden Verlauf des Flusses denke, bei dem ein (zumindest schwaches) Gefälle gezeigt werden soll.
- Die Eckpunkte für die Burg müssen noch leicht angepasst werden, da die Übertragung der Maße des Bergfriedes nur durch Messung auf dem Grundriss ein wenig zu ungenau war.
- Mein Bautisch ist deutlich zu klein (die Erkenntnis ist aber eigentlich nicht neu, aber egal, denn er darf mitten im Wohnzimmer stehen, hehe).